Manche haben es vor Ort neben dem Rathaus sicher schon gesehen. Unser neues Haus der Kunst, zwischenzeitlich "Haus der Kultur(en)" und nun "Kulturforum Burscheid" genannt, das wird ein wenig anders aussehen als auf den ursprünglichen Computer-Animationen: Es wird nicht mehr wie geplant ocker-farben auftreten, sondern nun in dunklem Anthrazit.
Zum Vergleich: Das ursprüngliche - angenehm erdige - Farbschema, bis auf Weiteres bleibt es auch noch unter https://www.regionale2025.de/projekte/3/ zu bestaunen:
Aber wie war es zu dem düsteren Auftritt gekommen? In der letzten Sitzung des Burscheider Stadtentwicklungsausschusses hieß es auf Nachfrage, man habe dies "nachträglich" entschieden, und zwar um Kosten bei späterer Reinigung oder Ausbesserung zu sparen. Das zuständige Architektenbüro ARCHwerk in Bochum bestätigt dies auf konkrete Nachfrage meiner Frau; die Verwaltung sei hier auch nicht der auslösende Teil gewesen und es seien auch keine Rechte auf geistiges (Architekten-) Eigentum verletzt:
(1) ARCHwerk wollte zunächst die Parkseite mit nach Zeitablauf rostrotem Cortenstahl gestalten; das hätte aber das Objekt-Budget sehr deutlich überschritten.
(2) Als Alternative habe ARCHwerk dann diejenige Farbe vorgeschlagen, die noch unter "Regionale 2025" sichtbar ist; dies sei auch im Rat abgesegnet worden.
(3) Sodann seien ARCHwerk jedoch Bedenken gekommen, dass dies hinter den zu erhaltenden Bäumen zu verstärkter Moos-/Schimmelbildung etc. führen könne und man selbst habe dann aktiv auf die Umstellung auf ein "wartungsfreundlicheres" Anthrazit gedrungen.
(4) Diese Änderung sei dann auch erneut im Rat behandelt & so beschlossen worden.
Fazit:
Die Stadt war nach diesem Ablauf zwar nicht der Veranlasser. Aber hätte sie sich auf diesen Vorschlag und seine doch sehr grottige Anmutung einlassen müssen, auf einen Anblick im perfekten G O T H I K -style? Müsste man z.B. ein Jugendzentrum oder einen Kindergarten nur wegen dort - hoffentlich! - nahestehender Bäume konsequent schwarz streichen? Fraglich bleibt auch: Die obige Argumentation betrifft nur die Parkseite mit der dortigen Vegetation. Zum Rathaus hin und an der Rückfront hätte es durchaus freundlicher bleiben dürfen.
Unser Haus der Kunst hat sich über Jahrzehnte
auch zur Parkseite hin in gediegenem Weiß präsentiert. Und genau diese Richtung wird ja noch
viel wichtiger werden, bei einem geänderten, nun zum Park viel weiter als zur Höhestraße hin geöffneten Nutzungskonzept, siehe auch die Abbildungen oben. Aber: die
Bürger*innen bekommen nun halt eine Art Kulturbunker. Ausschließlich der Eintritts-Trichter aus Richtung der Kirche, der wird nach heutigem Erkenntnisstand wohl hell bleiben.
Vielleicht hätte man eben auch die Bürger*innen besser noch viel früher eingeweiht oder sogar gefragt, nicht nur die Gewöhnlichen Verdächtigen. Ich habe dazu gehört: Da bin ich doch viel zu anspruchsvoll. Bin ich?