Welch‘ ein ander Zauber heut‘! Vor vier
Jahren – eine Liebesehe, eine als tief sinnlich verlautbarte Hochzeitsnacht,
gleiche Ziele, gleiche Träume – was ihr wollt. Anm.: Das mit der Sinnlichkeit mag natürlich auch den damals etwas unscharfen Fotos der Paparazzi geschuldet sein –
vielleicht war’s nur ein erregtes Scharmützel rund um den Ehevertrag oder um die
Hotelrechnung. Und der Gatte stellte sich zwar in der Folge nicht
gerade als Heiratsschwindler heraus, aber er war doch viel jünger als er zunächst schien,
geradezu halbstark, und er muss, um den Größenunterschied zu überblenden, schon
damals recht hohe Hacken unter den schwarz gewienerten Schuhen getragen haben.
Aber man hielt dennoch in Treue fest, bis zuletzt.
Heute: Dem wendigen Galan sind plötzlich – wenngleich
letzthin nicht ganz unerwartet – Geschäftsfähigkeit, Ehemündigkeit und Sorgerecht
aberkannt worden. Aber für eine allein erziehende Mutti hat’s denn auch nicht so
ganz gereicht und so muss ein frischer Gatte her, sonst droht das Jugendamt mit
Kindesentziehung.
Tja, und da fängt die Malaise erst
richtig an: Zwei weitere Bewerber und potenziell potente Gatten – der eine recht
stattlich, der andere eher ausgezehrt – die zieren sich! Schubsen einer den
anderen in Richtung Mutti, so als wäre die gute Frau eine garstige schwarze Witwe. Was
aber höchstens in einem sehr übertragenen Sinne stimmen wird. Dabei gilt seit nunmehr fast zehn Jahren als gesichert: Allein und kinderlos leben, das wäre doch der reinste Mist!
Nun, da wäre theoretisch auch noch ein dritter
Aspirant, auch von eher leptosomer Konstitution, wenngleich mit besonderem
Überlebenswillen begabt und Mutti im Grunde schon von azurblau-hemdigen Jugendtagen an
vertraut. Aber der dritte Mann wurde in den letzten zwanzig Jahren eher im
Untergrund gehalten und lustvoll bei jeder sich bietenden Gelegenheit gemobbt,
so sehr, dass ein Bett für die beiden sicher zu klein wäre. Und ausgerechnet
der kleine Dritte schlägt nun vor, man könne die Kinder doch auch locker zu dritt erziehen, ganz ohne Mutti. Wenn das der alte Opa hört!
Vielleicht hat BILD ja die Lösung, nämlich
den Becker-Hecht. Dort heult sich das Borisle seit Tagen über sein verpfuschtes Liebesleben aus. Der und Mutti –
was für ein geniales Politainment! Das wäre zwar noch immer eine parlamentarische
Minderheits-Erziehung, aber BILD und die Mehrheit der Herzen wären ihnen
sicher. Spiel, Satz und Sieg
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