Donnerstag, 18. Dezember 2025

Der Prozess. Oder: TINA vs. TAA

Die Werkstatt

Am Mittwoch, 17.12.2025 tagt von 18:30h bis 21h ein Bürger-Workshop, den die Kommune und die Arbeitsgemeinschaft der Projektentwickler ASS und urbanegestalt organisiert hatten. Er soll eine noch unerledigte Planungsaufgabe aus dem Burscheider Stadtentwicklungs-Konzept IEHK aufgreifen, wie es im Burscheider Stadtrat im Dezember 2016 beschlossen worden war, und zwar die noch offene Aufwertung der unteren Hauptstraße Burscheids mitsamt Marktplatz und Kirchenkurve. Trotz des am Ende nahe an das Jahresende herangerückten Termins haben sich grob geschätzt 100 Bürger*innen aller Altersklassen im frisch renovierten KulturForum zusammengetan.

Wichtig, erleichtert das Verständnis: Alle Ansichten bzw. Präsentationen im Rahmen dieses Workshops finden Sie auf dieser Seite: https://beteiligung.nrw.de/portal/burscheid/beteiligung/themen/1020584. Dort können Sie auch Anmerkungen, Hinweise und weitere Ideen hinterlegen, und zwar befristet – damit sie noch rechtzeitig geprüft u. ggf. berücksichtigt werden können – bis zum 16.1.2026. Anm.: Der Link zu den Sitzungsunterlagen / zur Kommentarmöglichkeit findet sich auch auf der Burscheider Seite https://www.burscheid.de/bauen-wirtschaft/stadtentwicklung/ unter dem Unterpunkt ISEK. 

Ohne Frage: Auftakt oder Instruktionsphase

Herr Lobeck von promediare moderiert die Veranstaltung, Bürgermeister Runge führt kurz ein, u.a. mit der launigen Feststellung, die Verwaltung könne sich ja heute zurücklehnen – nun müssten die Bürger*innen an die Arbeit. Der Chef des Planungsbüros ASS erläutert sodann mit einer sehr detaillierten, allerdings sehr rasch durchgeblätterten Präsentation: Angesichts einer wesentlichen Änderung des Förderverfahrens sei Burscheid leider gezwungen, nach Auslauf der IEHK-Förderung nun einen völlig neuen Förderantrag einzubringen. Die Fördergeber hätten allerdings signalisiert, dass Burscheid „weiter gute Chancen“ haben werde. Gleichwohl gebe es einen inzwischen strammen Zeitplan – der neue Förderantrag müsse bis zum 30. September 2026 politisch beschlossen sein, damit Düsseldorf ihn für 2027 berücksichtigen könne; sonst werde Burscheid nochmals ein ganzes Jahr verlieren (!).

Gemäß der Präsentation lautet der Plan wie folgt; er wird dann zu Baumaßnahmen frühestens ab Herbst 2028 führen (rote Schrift unten: wichtig für weitere Bürgermitwirkung):

1.      5.9.2024: erste Bürgerinformation

2.      bis Dezember 2025: Planungsstudien zu den Maßnahmen in drei Varianten

3.      17. Dezember 2025: Bürgerworkshop zur Erörterung der Planungsstudien; weitere Anregungen zulässig bis 16.1.2026 (s.o. Link dazu)

4.      bis Ende Januar 2026: Fertigstellen der Vorentwurfsplanung durch die Kommune

5.      Februar 2026: Vorstellen der Vorentwurfsplanung in einer öffentlichen Sitzung im Stadtentwicklungsausschuss:

6.      bis März 2026: Erarbeiten der Entwurfsplanung einschließlich Kostenberechnung

7.      März/April 2026: Erörterung der Entwurfsplanung in einer Bürgerinformationsveranstaltung

8.      April/Mai 2026: Beschluss zur Entwurfsplanung im Stadtentwicklungsausschuss und im Rat

9.      30.9.2026: Stellung des Förderantrags (Erstantrag), Beantragung von Planungsmittel und ggf. bereits von investiven Mitteln (je nach Sachstand)

10.  erwartet für Sommer 2027: Bewilligung Erstantrag

11.  bis Mai 2027: Erarbeitung der Ausführungsplanung

12.  30.9.2027: Einreichung Fortsetzungsantrag

13.  erwartet für Sommer 2028: Bewilligung Fortsetzungsantrag

14.  frühestens ab Herbst 2028: Bauliche Umsetzung,

(Zur Erläuterung: Erst- und Zweitantrag beziehen sich auf nämliche Förderprojekt; aus der Bewilligung auf den Erstantrag werden etwa die Planunngskosten beglichen.) 

Ob und in welchem Anteil (wie früher 70% oder wie derzeit 60%) gefördert werden könne, stehe allerdings derzeit ausdrücklich noch nicht fest. Immerhin wolle die Planung aber „die ganze Stadt gleichwertig berücksichtigen“. Anm.: das wäre schön! Man müsse u.a. mit dem Begrünen der Altstadt „die Aufenthaltsqualität merklich heben“. (Etwas unvermittelt:) Burscheid habe „tolle Vereine“. Die Altstadt böte darüber hinaus einen „TOP-Rahmen, nicht nur für’s Auto“.

Exkurs zu einem baulichen Detail:
In der ersten Präsentation vom 17.12. gibt es einen kleinen, aber feinen Unterschied zu den für die späteren drei Arbeitsgruppen vorbereiteten Flipcharts mit den drei heute für die Bürger*innen angebotenen Projektskizzen (1) „Bestandswahrende Alternative bzw. Klassiker“ / (2) „Grüne Kirchenkurve“ / (3) „Marktplatz & Kirchplatz“. Der Unterschied: In der Präsentation ist zunächst (S. 7) die Bebauung an der Friedrich-Goetze-Straße geschlossen – bzw. das bisher städtische Grundstück mit Schotterparkplätzen zwischen dem Geschäftshaus Ecke Mittelstra0e („Sonnenstudio“) und dem gerade im Bau befindlichen Neubau neben Lederwaren Seiferth ist bereits verkauft und bebaut.

In den Visualisierungen der drei Projektskizzen auf S. 14, 18 u. 22 der o.g. Präsentation bleibt dagegen hier noch eine luftige, unbebaute Lücke. So wie sie etwa auch der BUND sehr nachvollziehbar als sachgerecht für das Burscheider Stadtklima im Hotspot Hauptstraße ansieht (siehe dazu auch den Burscheider Hitzeaktionsplan / HAP mit Darstellung  der nach Bebauung und vulnerablen Personengruppen bereits identifizierten Hotspots.

Herr Böttger von urbanegestalt erläutert sodann die o.g. drei Projektskizzen und ihre Unterschiede. 

Fragen zur Sache bzw. zum Verfahren sind im Plenum ausdrücklich unerwünscht. Denn das gemeinsame Ziel sei eine so genannte „Multipersektivität“ – und diese werde von den Beteiligten im zweiten Abschnitt der Dialogveranstaltung erwartet, dann konkret zu den drei o.g. Skizzen bzw. Varianten. Denn was man auch immer fragen möchte, das könnte zwar „für den Fragenden selbst recht interessant“ sein, aber beileibe nicht für die Veranstaltung als Gesamtheit. Ich melde mich tatsächlich kurz mit folgender Frage, deren Beantwortung ich noch als wichtigen Input der Kommune vermisse: Wenn nun die Bürger*innen die künftige Rolle und Funktionalität des Burscheider Markt-/Parkplatzes und der Kirchenkurve vernünftig (mit-) planen sollen, dann braucht es aktuelle Information zur Konkurrenz & Arbeitsteilung mit weiteren funktionsähnlichen Flächen – und zwar zu dem bereits unter dem IEHK hergerichteten Platz in der Nähe der Kreissparkasse. Und insbesondere zu dem noch größeren „öffentlichen Platz“, der im Zusammenhang mit dem Montanus-Quartier bzw. der Zentrumserweiterung Montanusstraße realisiert werden soll, auch Informationen dazu, ob damit weiter zu rechnen ist. Wie gesagt, Nachfragen im Plenum sollen aber als Grundsatz nicht zulässig sein; alle Beteiligten müssten bzw. dürften solche Fragen bei den folgenden einzelnen Stationen einbringen.

Im Kern ist dies das Problem der umrandennden „roten Linien“ der drei Planungsskizzen: Wesentliche Auslegunngsfragen sind verlässlich gerade nicht im Blick nur auf das jeweils isolierte Planquadrat zu lösen. Sondern sie verlangen einen systemischen Ansatz in Relation zu angrenzenden, verwandten bzw. konkurrierenden Arealen und Funktionalitäten – etwa bei der künftigen Rolle mehrerer Burscheider Plätze, bei der Anlage eines funktionalen Auto- und insbesondere Fuß- und Radwegenetzes, bei Infrastruktur wie öffentlichen Toiletten, Spielplätzen, Brunnen und dergleichen mehr.

Die Stunde der Multiperspektivität. Oder: die frequently asked questions

Danach geht es aus der Phase, in der die Bürger*innen konzentrierte Informationen der Stadt / der Planer bekommen haben, in die interaktive Zwischen-Phase – in den eigentlichen Workshop. Bzw. in die drei Werkstätten. Es wird diverser, naturgemäß aber auch unübersichtlicher. Angewandt wird die bei Administrationen sehr beliebte World-Café-Technik. Rechnerisch bekommen wir in den jeweils nach 20 Minuten rotierenden drei Gruppen, die sich abwechselnd mit den drei Planskizzen auseinandersetzen, allesamt nur ein gemessenes Drittel des gesamten Bürger-Dialogs mit. Es beschreiben dann auch die Torwächter an den drei Werkstätten die Klebezettel (nicht die Bürger*innen selbst), steuern so unwillkürlich oder willkürlich das, was hier bleibt. Viele Bürger*innen fühlen sich wohl auch von den gerade erst im schnellen Durchmarsch kennen gelernten Modellen ein wenig überrascht, müssen ihren Input dann teils unzusammenhängend bzw. iterativ formulieren. Einigen raucht, wie ich höre, heftig der Kopf.

Mit diesem gedrittelten Überblick hier einige der m.W. häufiger bzw. intensiver angesprochenen Themenbereiche, sie werden sich teils auch in der späteren Schnell-Zusammenfassung am Ende wiederfinden. Vorbemerkung: Die beiden zuerst genannten Themen - Parkraum / Stadtgrün - verursachen offenbar einige kognitive Dissonanz: Wer guten Herzens ist, kann auf beides nicht verzichten, trotz des immanenten Zielkonflikts. Vermutlich muss daher beides in Teilen der Gesamtlösung vertreten sein.

Parkraum
Vielfach, u.a. vom Vorsitzenden des Kinderschutzbundes (Kleiderladen in der Kirchenkurve) und vom Baukirchmeister der evangelischen Kirche, wird der dringende Bedarf an niedrigschwelligen Parkgelegenheiten angemahnt. Die Aussage, dass angesichts "einer Abnahme von Ladengeschäften konsequent auch der Parkraum" eingekürzt werden könne, sieht man als besonders kritisch an und sie liefe m.E. tatsächlich auf ein selbsterfüllende Prophezeiung hinaus. Ein Déjà-vu dazu: Vor der Planung des heutigen Kultur-Forums hatte man mich als damaligen Vorsitzenden des Bergischen Geschichtsvereins nach unseren Bedürfnissen als da noch regelmäßige Nutzer des dortigen Pastor-Löh-Zimmers gefragt. Angesichts einer großen Zahl betagter Vereinsmitglieder hatte ich um möglichst vollständigen Erhalt der ebenerdigen Parkplätze vor dem damaligen Haus der Kunst gebeten. Von diesen ca. 15 früheren Plätzen sind allerdings nur zwei Behinderten-Parkplätze verblieben, die nun leider auch – eher dysfunktional für diese Klientel – senkrecht zum Verlauf der Höhestraße angeordnet wurden. Zweites Déjà-vu: Die Stadt Altena mit ihrem ebenfalls durch den Projektentwickler ASS betreuten Konzept „IEHK Altena 2015“ hatte den unteren Teil ihrer mit unserer Hauptstraße funktionsgleichen Lennestraße vor Jahrzehnten verkehrsberuhigt und Parkplätze eliminiert. Leider ist dieser Teil der Straße heute zu weiten Teilen ausgetrocknet, Ladengeschäfte sinnd abgewandert, die Ladenlokale zeigen sehr häufig nur noch Verlegenheits-Nutzungen; diesen Trend konnte auch das dortige IEHK nicht umkehren.

Stadtgrün
Die zweite Planskizze („Grüne Kirchenkurve“) setzt betont auf Begrünung und Entsiegelung böte damit Gelegenheit für eine Klima-resistentere Baumbewässerung („Schwammstadt“) und schattenspendende Aufenthaltsorte. Allerdings käme dies nicht ohne Nachteile – verstellte Sicht auf den denkmalschützerisch besonders wertvollen Teil Burscheids, ggf- Einschränkungen bei Festen (Marktplatz) und für das traditionelle Serenadenkonzert (Kirchenkurve). Schwer zu bewerten ist ein systemintelligenter Vorteil, wie er sich in diesen Förderungs-gestützten Verfahren immer wieder findet: Die bauliche Erneuerung von Parkplätzen wird vom Land ausdrücklich nicht gefördert – wohl aber begrünte Flächen, die höchstens im Ausnahmefall als Parkraum genutzt werden. Anm.: Ähnliche Systemintelligenz hatte seinerzeit den – vom Land wohlwollend geförderten – gegenläufigen Radverkehr in der oberen und mittleren Hauptstraße hervorgebracht. Der leider nun aber massive funktionale Mängel zeigt (etwa: kritische Unterbrechung der Radspur durch eingestreute Parkplätze, Ausweichen auf Gehwege, unklare Vorfahrtsverhältnisse). Positiv zu vermerken ist aber zur unterenn Hauptstraße: Die der ersten ISEK-Bürgerveranstaltung zugrunde gelegte Präsentation hatte noch – wie schon im IEHK – den Marktplatz großzügig in Richtung Kramer-Haus und Bücherei erweitern wollen, auf Kosten der dort schattenspendenden Bäume – und diese stehen in allen drei Varianten wieder an Ort und Stelle. Mein Eindruck auf der Versammlung nun: Man tendiert wohl insgesamt zu einer eher konservativen, die derzeitige Begrünung nur wenig verändernden Gestaltung.

Pflasterung
Soweit ich wahrnehme, sieht man überwiegend bis ausnahmslos keinen Anlass, die heutige Pflasterung (bis auf kleinere Anpassungen) durch ein völlig neues Pflaster zu ersetzen, ggf. gennau nach Muster der mittleren Haupstraße. Im Gegenteil passe der dunklere Bodenbelag gut hierhin und schaffe einen vorteilhaften Kontrast.

Ausstattung
Gefragt wird auch nach Ausstattungselementen, die die Attraktivität dieses Stadtteils erhöhen können (z.B. Spielgeräte, Brunnen). Dies sei aber nicht Gegenstand der gegenwärtigen Planungsphase und müsse später einbezogen werden. Aufgenommen wird aber die Anregung, durch geeignete Hinweise auf Orte / Bauwerke hinzuweisen, die die Historie Burscheids greifbar erzählen können (z.B.auf die ev. Kirche, auf die „Clarinette“ als Stammhaus der Musicalischen Academie von 1812, auf das Schliephake-Haus, auf den früheren Standort d. Kriegerdenkmals etc., siehe auch die BGV-Publikation „Verschwundene Häuser“). Wiederholt wird auch der drängende Bedarf an einer öffentlichen Toilette angesprochen, wie sie auch der Burscheider Hitzeaktionsplan herausstellt. Allerdings bestehen Zweifel, ob dies speziell in der Altstadt zu realisieren wäre.

Verkehrsführung / Radverkehr
Problematisiert wird die bestehende PKW-Verkehrsführung mit gegenläufigen Richtungen in der oberen/mittleren und unteren Hauptstraße; besser sollte eine durchgehend einheitliche Richtung etabliert werden. Ferner: Zumindest in meinem Beisein sieht man keine Vorteile einer wirksamen Verkehrsberuhigung, wie sie in zumindest zwei der Varianten vorgeschlagen ist. Die Zugänglichkeit solle unbedinngt wie bisher erhalten bleiben (siehe auch oben unter Parkraum und Stadtgrün). Beim Radverkehr will die Stadt nach den Aussagen auf dieser Bürgerversammlung aus den teils kritischen Erfahrungen nach der Umgestaltung der mittleren und oberen Hauptstraße lernen und nun sichere eigene Spuren vorsehen. Hingewiesen wird darauf: Insbesondere beim Radverkehr muss die Planung auf geeignete Schnittstellen und auf ein funktionales Radwegenetz zuarbeiten (Problem der „roten Planungslinien“, über die man nun hinausdenken müsse).

Ausklang mit Mini-Fazit. Ohne das Urteil des Paris

Das Ende kommt dann ein wenig abrupt, mit quasi aus dem Stehgreif formulierten Ergebnissen zu den drei Planungsskizzen (mit ähnlichen Ausagen wie oben bereits notiert). Dies würde halt „viele verschiedene Interessen“ aufzeigen. Der Moderator lobt, das Format habe nach seiner Einschätzung „gut funktioniert“. Aber der Bürgermeister befürchtet unter leichtem Stöhnen, das vielgestaltige Ergebnis „mache es der Stadt nun nicht leicht“. Und natürlich könne „keine eierlegende Wollmilchsau“ herauskommen, bei den so „vielen unterschiedlichen Zettelchen“. 

Ein Teilnehmer hätte es denn dann doch gerne noch etwas konkreter: Der Bürgermeister solle nun zumindest ein Stimmungsbild formulieren, zu Gunsten einer der drei präsentierten Varianten. Nein, lehnte der Befragte ab, das erfordere wohl noch weiterer Auswertung. Realistisch betrachtet wird auch keines dieser Modelle herauskommen können, eher wohl eine Zusammenstellung, mit gewissen Schwerpunkten bei der minimal invasiven, bestandswahrenden Skizze Nr. 1. Die vermutlich auch mit geringerem Aufwand umzusetzen sein wird - ein angesichts der angestrengten öffentlichen Finanzen vermutlich auch naheliegender Weg. 

Im Nebenstrom

Am Rande hatte ich Herrn Hamerla, den Chefplaner des von Anfang an eng beteiligten Projektentwicklers ASS, nach drei mir weiterhin sehr unklaren IEHK-Punkten gefragt:

(1) "Gibt es einen hier wertvollen Bürger-Input aus den anfänglichen ISEK-Bürger-Informationsveranstaltungen am 30.6. / 2.11.2016?" 

Anm.: Damals war die Sanierung der Altstadt noch erklärte erste Priorität der Stadtentwicklung (IEHK S. 136ff, 184). Nein, dazu gebe es leider keine Informationen mehr. Zur Historie bleibt immerhinn eine noch vorhandene Präsentation für den sog. Perspektiven-Workshop v. 13.6.2016 interessant. Dieser Workshop hatte sich an Experten aus Politik, Wirtschaft, Kultur und lokalen Vereinen gewandt, und die Darstellung wurde vermutlich in weitestgehend gleicher Form auch einer Dialogveranstaltung mit der Bürgerschaft am 30.6.2016 zugrunde gelegt. Er zeigt sehr konzentriert die anfänglichen Ziele und Erwartungen, mag daher für besondere Genießer der Historie der Stadtentwicklung von Interesse sein.

(2) "Warum wurde die Altstadt innerhalb des IEHK später zunächst ans Ende gestellt, am Ende aber sogar vollständig ausgekoppelt?" 

Laut Herrn Hamerla wurde die Sanierungsreihenfolge von ihm in Absprache mit dem ihm eng vertrauten Bürgermeister Caplan nachträglich umgekehrt, wohl um unnötige Belastungen der Bürger durch den Straßenbau zu minimieren. Prinzipiell hätte man eine solche grundlegende Planänderung mit der Bürgerschaft diskutieren müssen (IEHK S. 182), dies sei damals aus ihm nicht mehr erinnerlichen Gründen unterblieben. Nach Änderung der Landes-Förderrichtlinie aber seien weitere Aktivitäten im alten Verfahren vollständig ausgeschlossen gewesen.

(3) "Aktueller Sachstand zum Montanus-Quartier?

Hier seien gerade in den letzten Wochen entscheidende Klärungen bei der Finanzierung gelungen; einer Realisierung stünde nunmehr nichts mehr im Wege. 

(4)  "Erfahrungen mit Bürgergutachten / Planungszellen?"

Dies frage ich noch den Moderator der Veranstaltung, Hernn Lobeck von promediare. Aktuell nicht, ist die Antwort, aber diese Form der Bürgerbeteiligung sei nach seiner Einschätzung wesentlich umfangreicher und aufwändiger; er verspricht sich offenbar weniger davon.

Das gibt Anlass, in einem weiteren Post auf Quellen zu eben dieser betont bürgernahen Verfahrensart einzugehen. Die es reichlich sogar in Burscheids Nachbarschaft gibt. Dazu demnächst in diesem Theater ;-)  

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