Samstag, 7. Dezember 2013

Demokratische Langeweile und die Bürgermeisterwahl 2014

2014 wird in Burscheid im zeitlichen Zusammenhang mit der Kommunalwahl auch der Bürgermeister neu bestimmt. Der amtierende Chef der Kommune stellt seinen Arbeitsplatz vorzeitig zur Verfügung, und das ist zum Reduzieren der Wahlkosten und zum Sichern einer halbwegs würdigen Wahlbeteiligung auch sehr gut so. Eine isolierte Bürgermeisterwahl wäre auch volatiler, zufälliger und in gewissem Sinne anarchistischer im Ergebnis als eine, die mit der Wahl des Gemeinderats einhergeht. Wie aber sieht es nun bei den Burscheider Aspiranten aus – werden wir überhaupt eine ernstzunehmende Auswahl haben? Eine, bei der sich die existenten politischen Strömungen der Bürgerschaft auch in der Riege der Kandidaten abbilden? Nach derzeitigem Stand der Nachrichten: Eindeutiges Nein. Es werden wohl genau zwei Kandidaten antreten und diese beiden denken im gleichen politischen Spektrum:
Weltanschauliche Unterschiede zu identifizieren, das fällt hier recht schwer – weswegen man die 2014er Wahl im Grunde als Wiederauflage eines Kampfes der Häuptlinge i.J. 2009 bewerten muss. Nur dass es jetzt überhaupt keine Alternative mehr geben wird; denn alle anderen Ratsfraktionen scheuen den offenen Vergleich der Durchschlagskraft, selbst die traditionsreiche Arbeiterpartei. Kommunal-demokratisch ein extrem schwaches Bild, selbst wenn man berücksichtigen möchte, dass es bei Kommunalwahlen keine Staatsknete alias Wahlkampfkostenerstattung gibt und die Parteien ihr karges Geld wohl lieber andernorts investieren. Es ging doch mal ganz anders: Im Jahr 2004 ist in Burscheid sogar die FDP mit dem jungen Kandidaten Rolf Mebus angetreten und hat mal eben höchst achtbare 12% geholt; siehe mit weiteren Daten u. Nachweisen zur damaligen Wahl hier! Das waren noch Zeiten, nicht wahr? Mehr Auswahl und Debatte: Das bringt doch selbst nach Abschaffung der Stichwahl noch sehr großen demokratischen Mehrwert und politische Weiterbildung der Bürger/innen! Oder etwa nicht? Kneifen? Das wäre Selbstmord aus Angst vor dem Tode.
Was aber nun tun? Ich hätte nicht übel Lust, einen unabhängigen Kandidaten oder noch besser: eine unabhängige Kandidatin für das Burscheider Bürgermeisteramt zu unterstützen. Damit die Wahl wieder etwas Spaß macht, keine reine Farce wird und auch kein Testosteron-Bad nach dem Motto
FreundFeind – Parteifreund – ex-Parteifreund.
Wer bzw. welche wagt’s?

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