Kiel hat am Sonntag einen neuen OB gewählt.
Überraschung 1:
Entgegen den Voraussagen hat der Herausforderer Torsten Albig (SPD) das Rennen gemacht - und zwar schon im ersten Wahlgang mit absoluter Mehrheit von 52,1% gegenüber 41,2% der Amtsinhaberin Angelika Volquartz (CDU) und 6,8% des Mitbewerbers Ranju Sharma von der LINKEN. Anm: Schleswig-Holstein kennt im Gegensatz zu Nordrhein-Westfalen noch den 2. Wahlgang bzw. Stichentscheid, brauchte ihn hier aber nicht.
Überraschung 2:
Die Wahlbeteiligung betrug nur 36,2 %, sodass die o.g. Ergebnisse mit jeweils nur 18,9%, 15% und 2,5% der Wahlberechtigten korrespondieren. Die Legitimation durch diese Wahl gibt hier jedenfalls Stoff zum Grübeln: Für fast zwei Drittel der Bürger/innen erschien offenbar die Wahl der Spitze der Kieler Bürgerschaft nicht wirklich relevant für ihre Lebensverhältnisse bzw. die weit überwiegende Mehrheit lebt in dem tristen Eindruck, durch demokratische Prozeduren nichts Entscheidendes ändern bzw. beeinflussen zu können.
Ich hoffe, in Burscheid wird deutlich mehr als 36% drin sein! Das ist nicht als einfacher "moralischer" Appell gemeint, brav zu Wahl zu pilgern und den guten Nachtschlaf der politischen Profis zu sichern, sondern als Aufforderung, vorher aktiv zu werden und die Wahlphase mitzugestalten.
Hier noch ein link, der vielfältige mediale Aktivitäten des Siegers erkennbar macht. Der breitenwirkenden Aktivierung der Wähler/innen hat es scheint's weniger gedient.
Montag, 16. März 2009
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