Wir sollten viel häufiger Bürgermeister/innen wählen. Und freier/freie Bewerber/in ist gar kein so schlechtes Los. Okay: das Wetter dürfte sich etwas frühlingshafter entwickeln. Man lernt aber eine Menge Bürger/innen noch viel besser kennen als in Jahren davor. Manches– viel Herzlichkeit und Gastfreundschaft – erinnert an das Mätensingen, als unsere Kinder noch passenderAnlass waren, durch die Gemeinde zu ziehen. Legendär damals: Äpfel im Schlafrock bei der Kuckenbergerin Frau Mangelmann, leider vor einigen Jahren gestorben und noch ohne würdige Nachfolge.
Weit überwiegende Reaktion bei meiner jetzigen Tippeltour: „Gut, dass sich jemand freiwillig meldet, außerhalb der gewöhnlichen Verdächtigen. Das ist eine Chance.“ Gelernt habe ich u.a.: Meine Bewerbung hat lokale Tradition, denn der erste Nachkriegsbürgermeister war der Kuckenberger Willy Jung. Aus meinen Gesprächen nun einige Details.
- Wirtschaft: Vielfache Erwartung ist: Die stark KFZ-lastige Arbeitsplatzstruktur in Burscheid wird Federn lassen und auch nach der gegenwärtigen Krise nicht wieder zum Stand von 2007 zurückzuführen sein. Die Stadt wird gezwungen sein – sogar in zunehmendem regionalem Wettbewerb – gute Rahmenbedingungen für Neuansiedlungen zu schaffen. Allerdings müsse dabei sehr transparent gemacht werden, wer von etwaigen Neuplanungen profitiere.
- Verkehrsführung Kuckenberg: Insbesondere jüngere Familien verlangen eine effiziente Begrenzung des Verkehrsflusses; die derzeitigen 30km-Schilder wirken ohne sichtbare Hindernisse wie eine Alibi-Maßnahme. Risikoerhöhend ist die extrem enge und teils sehr unübersichtliche Straßenstruktur – ohne jeden Bürgersteig. Anm.: Manchmal kann man mit einfachen Maßnahmen erstaunliche Effekte erzielen, z.B. mit dem knallroten Bobby-Car, das jahrelang wie zufällig an der Bornheimer Straße stand.
- Bahntrasse / Fahrradweg: Als auch für Kinder weniger gefährliche Fläche wird auch die Bahntrasse angesprochen, wenn sie als kreuzungsfreier Radwanderweg ausgebaut würde. Hier habe ich einige Zweifel: Man müsste zunächst einmal die wohl nicht geringen Kosten für Ausbau und späteren Unterhalt objektivieren. Möglicherweise lohnt der Effekt den Kosten-Aufwand (z.B. für nutzbare Anbindung der Innenstadt, Brückenneubau am Hallenbad) nicht wirklich. Attraktiv dürften die Bahnparzellen allerdings im Zusammenhang mit der Ansiedlung neuer Betriebe sein (s.o.).
- Zugang zur Stadtverwaltung: Einige Bürger/innen finden sich in den neuen Bezeichnungen und Strukturen der Stadtverwaltung („Produktbereiche“) und auch in der Internet-Präsentation der Gemeinde sehr schlecht zurecht. Auch wird eine bürgerfreundlichere Anordnung der Ansprechzeiten angeregt, auch wenn – wie es früher einmal angeboten wurde und auch jetzt begrüßt würde – Öffnungszeiten an Samstagen nicht realisierbar wären. Apropos Internet/Mail: Eine erhebliche Zahl der Angesprochenen ist für informative Internet-Angebote dankbar; einige allerdings halten sich bewusst fern von diesen Medien und setzen einen persönlich nachvollziehbaren Schwerpunkt bei realen Kontakten.
- Integration: Wachsender Stellenwert ist präsent ("das ist die Jugend, die in Zukunft Burscheid mittragen muss, in der Wirtschaft, in er Verwaltung und in Vereinen), dto. die besondere Wirksamkeit früher Ansätze und des Engagements auch außerhalb des professionellen Bereichs (schulische und soziale Betreuung), also der Bürger/innen selbst.
Anbei: Die Zahl der Unterstützungsunterschriften entwickelt sich denn dann auch positiv. Wenn der Trend anhält, sollte die gesetzliche Anforderung (= Minimum 160 Unterstützungen bis zum 13. Juli 2009) erreichbar sein. Für alle Fälle aber hier auch nochmal der link zu dem Formblatt, das in den mittleren drei Zeilen handschriftlich auszufüllen ist (Ankreuzkästchen zur Überprüfung der Wahlvoraussetzungen bitte nicht vergessen) und dann bitte an meine (darauf befindliche) Adresse zurückzuleiten wäre. Jede weitere Stimme stärkt das Gewicht der Bewerbung und eröffnet eine vitale Alternative für Ihre Wahl am 30. August 2009.
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